Wir
nehmen Abschied

Gestern,
den 14.Oktober 2006, ist unverhofft unser Kimba im Alter von 6 Jahren
verschieden. Durch
eine Unachtsamkeit und den Drang neues zu erleben , stürzte
unser
Kater tödlich aus dem dritten Stock. Wir sind geschockt
und in tiefer Trauer.
Das war Kimba
Im
Oktober 2000 erblicke er das Licht des Lebens. Sein zu Hause lag im
Süden Kölns. Er und seine Geschwister wurden im Alter
von 6
Wochen in der Zeitung zur Vermittlung angeboten.
Da
wir zu diesem Zeitpunkt einen Kater suchten, lasen wir die Anzeige und
fuhren dort hin. Wir lernten seine Geschwister kennen. Kimba war
bereits versprochen und wurde uns anfangs gar nicht gezeigt. Doch wie
es im Leben so ist (Schicksal ?) kamen wir auf den kleinen Mann zu
sprechen. Er war mehr silber und war so schön, dass wir die
Besitzer überreden konnten uns diesen kleinen Mann
anzuvertrauen.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Und das nicht nur, weil er
Ähnlichkeiten mit den Whiskas Katzen hatte.

Und es war ein
Leben mit viel Spass und vielen Erlebnissen.
Kimba
wuchs dann in Hürth Efferen auf. Auf 83qm hatte er mit seinen
8
Wochen viel zu erkunden. Es wurde viel gespielt, geschmust und er
entwickelte einen Charakter, welcher einmalig ist. So
entwickelte
er, wie jede Katze, so seine Eigenarten. Für ein Spiel mit
Ball
und im besonderen mit einem an einem Gummiseil befestigten Ball war er
selbst mit 6 Jahren noch zu begeistern.
Der
kleine Mann fing an sich wohl zu fühlen und brachte eine Menge
Schwung in den Haushalt. Egal was gemacht wurde, gebohrt,
gehämmert, er war stets dabei. Krach hielt in nicht fern. Er
musste immer Hautnah bei allem dabei sein. Und für ein
Stück
Kuchen machte er einfach alles.

Im
Alter von ca. 1 Jahr wollten wir Ihm eine Freude machen. Wir suchten
eine(n) Spielgefährten für Kimba. Denn zu zweit
sollte es
doch schöner sein die Welt zu erkunden. Da lernten wir Momo
kennen. Eine ängstliche Katze, wo sich die Besitzerin nicht
drum
kümmern konnte. Wir ahnten nicht, was für ein
Schicksal uns
erwartete.
Am
Anfang war es wie es fast immer anfängt. Gefauche und Gezeter.
Es
dauerte lange, bis die zwei sich akzeptierten. Anfangs hilflos, schauten
wir uns an, wie schwer sich die beiden taten. Kimba wollte immer wieder
zum spielen auffordern, doch Momo lies es nicht zu. So verging ~ ein
halbes Jahr und es wurde nie so, wie wir uns das erhofft
hatten.
Momo
wurde nun etwas zutraulicher, doch nach einer Zeit wurde es extrem. Der
Zustand konnte nicht so bleiben. Nach einer Attacke durch
Momo
fuhr meine Frau mit Momo zu einer Bekannten, die im Tierschutz
tätig ist. Wir verabredeten eine Vermittlung von Momo
als
Einzelkatze, denn mittlerweile ging Momo auf Kimba und sogar zeitweise
auf meine Frau los. Und das aus nicht nachvollziehbaren
Gründen.
Um
es kurz zu machen. Es wurde ein Hirntumor bei Momo festgestellt, der
zur Einschäferung führte. Der erste
Schiksalsschlag.
Kimba
hatte sich in der Zeit mit Momo verändert. Die Schmusezeiten
waren
vorbei. Er brauchte wie wir etwas Zeit. Doch meine Frau gab nicht auf.
Und so wurde die Familie doch grösser.
Lucky
wurde neues Familienmitglied. Ein türkisch Angora Langhaar
trudelte mit seinen stolzen 8 Wochen zu uns. Kimba, mit mittlerweile 2
Jahren, ging nach kurzer Zurückhaltung offen auf den neuen
kleinen
Mann zu. Und es entwickelte sich eine kleine Freundschaft.

Nun
waren wir fürs erste Komplett. Kimba war der Chef mit Herz und
zeigte dem kleinen Mann, was geht und was man nicht machen
darf.
Seine
Macken
Im
tiefsten Sommer bei über 30 Grad suchte unser Kimba immer
wieder
die Höhlenathmosphäre. Er liebte es unter einer Decke
oder
dem Plümo zu liegen. Und wenn Ihn keine Einlass
gewährte, so
mummelte er sich eigenständig darunter. Es gab immer einen Weg
unter eine Decke zu kommen.

Er hörte
aufs Wort. In den Jahren entwickelte sich eine Kommunikation zwischen
Ihm und uns, welche wir bis heute nur mit Ihm hatten. Ein mir geht es
gut, euch auch wurde durch einen langen Augenzuschlag mitgeteilt. Das
hat mein Mann und Kimba seit seinem Kindesalter so gehalten. Auch
wußte er immer die Gesten zu deuten, wenn es Zeit war sich
mal zu
verdrücken, wann es schlafenszeit war oder wann Ruhe und
Schluss
mit Spielerei war. Viele waren von seiner robusten Art und der
Kommunikation beeindruckt. Er hat jeden begrüßt und
lief als
erster zur Tür, wenn es Besuch gab.
Er gab den Ton an. Wenn er was zu motzen hatte, machte er keinen Hehl
daraus. Irgentwas hatte er immer zu erzählen. Auch wenn wir Ihn mal aus
dem Zimmer schmissen, wurde dies mit einem "..Muss das sein Mauzen.."
kommentiert.
Der
Milchtritt. Er liebte lange Haare. Jede Nacht kommt er ins Bett und
schmuste bis aufs letzte mit meiner Frau. Dabei lag er sich ins lange
Haar und machte seinen Milchtritt. Das hatte immer zur Folge, dass
meine Frau morgens toupierte Haare hatte.
Der
Schrank. Ein Schiebetürenschrank ist toll. Denn hier kann
Kater
leicht die Türe öffnen und sich in seine
"Höhle"
zurückziehen.
Das
Wasserbett. Immer, wenn sich die Gelegenheit offenbarte, lag Kimba im
warmen kuscheligen Wasserbett. Am liebsten noch unter der Decke, aber
es ging auch so....
Ein
Kartoon... hmmm der mußte, wie so manch anderes auch, immer
markiert werden. Dies machte Kimba mit Vorliebe mit seinen langen und
imposanten Reißzähnen.
Der
Duft der Freiheit

Im
Jahr 2003 nahmen wir Kimba mit zu meinen Eltern in den Garten. Aus
heutiger Sicht wohl ein Fehler. Er fühlte sich sichtlich wohl
und
war neugierig alles zu erkunden. Meine Eltern wohnten im Erdgeschoss,
wir mit Terrasse darüber.
Nach
einigen Besuchen im neuen Grün der Eltern wurde eine
Leidenschaft
erweckt, welche sein Kumpel Lucky nicht teilen mochte. Lucky hatte
entgegen Kimba Angst vor so viel neuem und hatte beschlossen diese Welt
nicht zu erkunden. Lucky blieb Hauskatze und Kimba entwickelte sich zu
einem Freigänger. Das erste Jahr blieb er fast
ausschließlich im elterlichen Garten. Streifzüge
waren ganz
selten. Er nutzte die Terasse und das Vordach, um in den Garten zu
gelangen und bei den Eltern Tag zu sagen. Dort gab es dann ja auch
immer was leckers...
Sein
Charakter wurde ab hieran wieder weiter entwickelt. Leider wurde er
durch seinen Freigang und der damit verbundenen
"Unabhänigkeit"
mehr ein Einzelgänger.
Im
weiterem Verlauf wurden seine Ausritte immer länger. Und er
erkundetet mehr und mehr seine Umgebungen. Ein Pfeifen reichte jedoch,
um Ihm zu signalisieren das er nach Oben kommen sollte. Diesem folgte
er auch, bis auf zwei Ausnahmen.
Eines
Abend kam er nicht vom Streifzug nach Hause. Pfeifen... doch keiner
kam. Es war schlimm und wir machten uns Sorgen. Also liefen wir 3
Stunden alles ab und suchten. Doch in der Dunkelheit fanden wir nichts,
unser Rufen blieb ungehört. Morgens gegen 2 Uhr haben wir Ihn
gehört... er war wieder zu Hause... Dies wiederholte sich
Monate
später nochmals...
Durch
diese Erlebnisse entwickelte sich ein Sport zwischen Mann und Kimba.
Die Terrasse wurde vor nicht abgestimmten Freigängen
abgezäumt. Und Kimba zeigte immer wieder die Schwachstellen
auf.
Irgendwie war es süss.
Am
Ende siegte Mann, jedoch dauerte dies zeimlich lange.
Die
Familie wächst
Im
Spätsommer 2005 entschlossen wir uns zu einem neuen
Familienmitglied. Spike, ein Labrador Retriever, stiess zu uns. Erst
etwas mit argwohn betrachtet, akzeptierte er Ihn. Schließlich
war
der neue ja noch kleiner als er, was sich jedoch schnell
ändern
würde. Aber Kimba zeigte dem neuen direkt wer Chef im Ring
ist.
Spike war akzeptiert !

Der
fatale Fehler, oder wie das Schiksal so spielt
Anfang
2006 beschlossen wir, nach einigen Diskussionen und Anläufen,
umzuziehen. Wir fanden nicht die gewünschte Oase mit Garten,
jedoch eine Wohnung in Frechen mit 125 qm. Das war u.E. ausreichend
für 2 Kinder, zwei Katzen und einen Hunde.
Und
es
funktionierte besser als erwartet. Denn es konnte keiner damit rechnen,
dass Kimba seinen Freigang ohne Protest aufgab. Doch er tat dies. Und
nicht nur das, er wurde wieder schmusig und genoss die Zeit mit
uns.
Durch
einen Zufall hat meine Frau kleine Kitten zwecks Vermittlung erhalten.
Die neuen waren zwar nur kurz da, dennoch empfand unser Kimba dies nie
als Belastung. Er gab sich interessiert und dennoch etwas distanziert
und zeigte wer der Boss ist. Einmal Blut geleckt wurden noch andere
Kitten vermittelt. Da entschlossen wir uns die Familie nochmals zu
vergrössern und eine kleine Hobbyzucht aufzubauen. Und da kam
Lucie. Nicht nur das sie Kimba ähnelt, nein Kimba nahm sich
Ihrer
an und lehrte Ihr einige Charakterzüge. Lucie
könnte
glatt aus seiner Linie stammen. Wenn Kimba den Boden fegte, kam Lucie um
gleiches zu tun. Es schien sich ein Dram Team zu bilden.
Dennoch
fühlten wir uns nie heimisch und merkten relativ schnell, das
wir
woanders unser Glück suchen müssen. Und durch einen
Urlaub am
Gardasee entstand die Idee doch ein Haus zu ziehen. Nach der Heimkehr
wurde das Unternehmen geplant und angepackt.
Es
hat nicht sollen sein
Wir
freuten uns bereits für Hund und Kimba wieder die
Möglichkeit
eines großen Gartens zu bieten. Und da die bevorzugte Gegend
sehr
ruhig gelegen in Altstätten Buhrbach gelegen ist, sollte Kimba
wieder alle Möglichkeiten geboten bekommen. Er war voll in den
Plänen bedacht. Ein Paradies sollte es werden. Doch leider
wird er
es nie erleben. Und das 6 Wochen vor dem Umzug...
14.
Oktober 2006
Einer
der schlimmsten Tage und mit viel Schmerz verbunden. Dabei fing es
schön an. An diesem Tag begann der Aufbruch ins neue Leben.
Die
Wohnung in Frechen wird teilrenoviert, bzw. vom gelegten Lamminat
entfernt. Wer dabei, natürlich Kimba. Jedoch zieht er nach
einer
Zeit die Gelegenheit im Wasserbett zu liegen vor. So wird den
ganzen Tag gearbeitet. Zur Belohnung entschließen wir uns essen
zu gehen. Es wurde immer darauf geachtet, das alle Katzen aus den
Kinderzimmern draussen sind. Am 14. Oktober hat dies nicht
funktioniert. Irgendwie schafft es Kimba unbemerkt nochmal in das
Zimmer unserer Tochter zu gelangen. Im Grunde eigentlich nicht schlimm,
da gerade Kimba, wenn mal versehentlich oder von sich aus gewollt
eingelossen war, legte er sich hin und schlief.
An
diesem Tag wohl nicht. Wir waren ~ 3 Stunden aus dem Haus. Als wir zu
Hause ankamen, lag eine Katze im Schatten. Wir wunderten uns und gingen
zur Katze. Und der Schock war groß. Es war Kimba, wie konnte
es
Kimba sein. Er müsste doch 3 Etagen höher in der
Wohnung
sein. Das kann nicht sein und war es dennoch. Ich hob Ihn hoch und
merkte schon wie das Leben Ihn verlies. Die Augen starr und
ohne
Körperspannung. Wir eilten zum Tiernotdienst.... 15 Km
entfernt
.... doch auf dem Weg dorthin scheint er spätestens in den
Armen
meiner Frau verstorben zu sein. Ein großer Verlust. Kimba
hatte
ein großes Loch in der Aftergegend und scheinbar innere
Blutungen
gehabt. Er schien durch das offene Fenster meiner Tochter
auf den Fenstersims zu gelangen und ist wohl
abgerutscht. Die Kratzspuren zeigen wie er wohl vergebens Halt gesucht hat.
Wir
werden Kimba immer in unserem Herzen tragen und bedauern es, dass er
seine Oase nicht mehr zu Gesicht bekommt. Mach es gut .........